Mitteilungen 15.11.2016
15.11.2016
Ich habe heute dem Hotel ein “Zeitenwende”-Buch geschenkt mit dem Hinweis, dass die Texte vor fast genau zwei Jahren hier und in diesem Hotel entstanden sind (“where all these poems were written in stormy nights”). Die jungen Leute waren sehr erfreut.
Das Quartier ist tatsächlich voll-kommen geeignet für meinen Zweck. Direkt am Meer gelegen mit Hafen und Mole und Damm im alten Fischer-Viertel, mit einem wunderbaren Abendessen im französischen Stil, sogar einem großen Innen-Spielplatz für Kinder, im Winter leer und ruhig – was will ich mehr.
Statt durch den Heslacher Wald gehe ich morgens die lange Mole über dem Meer auf und ab, der Wind bläst manchmal so heftig, dass man sich fest halten muss. Über allem schwebt eine herbstliche Poesie, die nur kurz sich anschickt, die Melancholie zu streifen. Mit einer seltsamen, fast schon rassistisch gespaltenen Bevölkerung hat man es zu tun in francophil (die Wallonen) und germanophil (die Flamen) orientierten Menschen. Alle eint jedoch die Angst vor neuen Terror-Anschlägen. Ich bemühe mich sehr, das Flämische zu verstehen, aber es gelingt und gelingt mir nicht. Rede ich französisch, werde ich als Under-Dog misstrauisch beäugt. Den zu dieser Jahreszeit nur wenigen Deutschen stehen jedoch alle Türen offen.