Mitteilungen 28.08.2016
28.8.2016
Wolfgang Rihm – “Die Spur auf der Fläche”
Das neue und zweite Interview-Buch mit Wolfgang-Rihm tritt in seine Endphase! Auf Einladung des Komponisten werde ich kommenden Samstag, 3.September, das Eröffnungskonzert der Berliner Festspiele mit seinem abendfüllenden “Tutuguri”-Werk besuchen. Montag treffen wir uns dann zu einem vierten und letzten Gespräch in Berlin. Die drei anderen Gespräche haben alle im Lauf eines Jahres in Karlsruhe stattgefunden.
Das Buch knüpft an das erste Buch mit und über Rihm an, mein allererstes Buch überhaupt: “Offene Stellen- Abbiegen ins Andere“. Im Blog habe ich Teile daraus abgedruckt. Auszüge gab es auch in der Berliner TAZ und in der Stuttgarter Zeitung. Auszüge aus dem neuen Buch werde ich vorab im Blog vorstellen. Erscheinen wird die Publikation, die anders als das letzte Buch jetzt für ein breiteres Publikum gedacht ist, vielleicht anlässlich einer neu im Entstehen befindlichen Oper von Rihm. Thema der Oper und Ort der UA sind noch geheim.
Pressemitteilung
Eröffnungskonzert
Wolfgang Rihm [*1952]
Tutuguri
Poème dansé nach dem Gedicht „Tutuguri“
aus dem Hörspiel „Pour en finir avec le jugement de dieu“
von Antonin Artaud
für großes Orchester, Schlagzeuger, Chor vom Tonband und Sprecher [1980-1982]
I. Bild (Anrufung … das schwarze Loch …)
II. Bild (schwarze und rote Tänze … das Pferd …)
III. Bild (der Peyotl-Tanz … die letzte Sonne … der schreiende Mann …)
IV. Bild (Kreuze … das Hufeisen … die sechs Männer … der Siebte …)
konzertante Aufführung
Graham Forbes Valentine Sprecher
Christian Pilz, Bart Jansen, Markus Steckeler, Ignasi Domènech Ramos, Wolfram Winkel, Jochen Ille Solo-Schlagzeuger
Zoro Babel Klangregie
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Daniel Harding Leitung
Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Daniel Harding eröffnet das Musikfest Berlin mit einem Paukenschlag. „Tutuguri“, das Poème dansé des jungen Wolfgang Rihm, steht im Œuvre des Komponisten einzig da. Nirgends sonst entfesselte er solch unbändige Elementarkräfte, nirgends sonst wird der Rhythmus, wird das Schlagwerk so sehr zur Mitte und zum Ziel der Musik wie in dieser Partitur, deren letzten Teil die Schlagzeuger allein mit einem über Lautsprecher zugespielten Chor bestreiten. Ihre Aufbauten beherrschen den Bühnenraum, vier Tamtams sind zudem im Auditorium positioniert. Sie wirken als Zentrum und treibende Kraft in einer rituellen Musik. Grundlage: Antonin Artauds Hörspiel über den Kult der Schwarzen Sonne, den die Tarahumaras in Mexiko einmal jährlich feiern, ein Ritual, das seine Teilnehmer in andere Bewusstseinszustände hebt.
Der Text sollte für Artaud nicht nur durch das gesprochene Wort wirken, sondern durch alle Fibern der Aktion: „Alles muss haargenau in eine tobende Ordnung gebracht werden.“ Und so ist in Rihms Musik der Text auf verschiedene Weise „in jedem Abschnitt, in jeder Note gleichermaßen präsent. Beim Komponieren habe ich die Musik diesem Text angelagert, der Text brachte diese Musik hervor – ein rituelles Bild auseinanderstrebender Energien.“
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin
Veranstaltungsende ca. 21:30 Uhr
Einführung 18:00 Uhr
Termine:
Sa 03.09.2016, 19:00