128 Mailand-Projekt 2015
VOM WIEDERFINDEN DES HIMMELS UND DER ERDE
Eine Installation anlässlich der Weltausstellung 2015 in Mailand mit Raum, Skulptur, Wort und Bild
von
Marianne Pape, Maria Grazia Sacchitelli, Reinhold Urmetzer
Die Introduktion quasi in unser Mailand-Projekt und in das Ganze(vgl.Twitter)…
Mitten in der Nacht, so gegen halb vier, habe ich deine Samenkörner studiert, die du mir tags zuvor auf dem Handy zugeschickt hattest. Ich wollte bei der Betrachtung der Bilder schon aufgeben, erschlagen von der Schönheit dieser Farben und Formen. Der Sohn war wieder in der Stadt unterwegs, wir voller Unruhe und Sorge.
Doch dann kamen die Worte. Sie näherten sich mir langsam, fast zärtlich. Sie sprachen mit mir, zögerlich, aber auch fest und bestimmt. Ich habe den Anfang gefunden, den Anfang des Wiederfindens von Himmel und Erde.
Vom Wiederfinden des Himmels und der Erde
1 Bruchstücke und Erinnerungen
2 Flaschenpost / Gesang der Meeresgöttin Thetis
3 Vom Schimmer des Himmels der Vergangenheit
4 Vom Schimmer der Zukunft
5 Erzählungen der Erde
6 Erzählungen des Himmels
7 Mailand einen Augenblick
Vom Wiederfinden des Himmels und der Erde
Feeding the Planet / Energy for Life
Ich denke, wir sollten als deutsche Künstler und Kunstbotschafter nicht ein arrogant-selbstbewusstes Deutschlandbild vertreten, ein Deutschland der Perfektion und schulmeisterlichen Souveränität, das so oft bewundert, beneidet, gelegentlich aber auch abgelehnt, gehasst wird.Wir sollten eher die Brüche und Risse in diesen glänzenden Fassaden aufzeigen, die sogar verallgemeinerbar unsere ganze westlich Welt betreffen und problematisch werden lassen.
Risse voller Poesie (auch das gibt es in Deutschland), des Zweifels und der Verunsicherung, ja auch Verstörung,wie sie letztmalig und international sehr erfolgreich in der Zeit des Neuen deutschen Films gezeigt worden sind(Werner Herzog, Wim Wenders, Edgar Reitz u.a.).
Wer schon, wenn nicht die Künstler, die doch das Ganze im Auge behalten müssen, kann dem all umfassenden und fast schon alles beherrschenden Ökonomismus der Zeit noch gegenüber treten, ihm entweichen, seine Schäden, Verwerfungen, Verzweiflungen noch aufzeigen? – Selbst auf die immer deutlicher werdende Gefahr hin, dass diese Künstler nicht mehr gehört, nicht mehr verstanden werden können?