145 Über Popmusik 4
Tierisch
Maroon 5
Das Animalische geht mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf. Wenn man nur noch solipsistisch mit Maschinen oder Apparaten in Kontakt sein wird oder sein mag (vgl.meine Blogbeiträge 133-135), bleibt vielleicht nur noch das Tierische als einziger Widerstand der Natur übrig, sich der Maschinen- und Züchtungs-Künstlichkeit zu widersetzen und der natürlichen Fortpflanzung noch einen Weg zu öffnen. Auch wenn ungewollte Schwangerschaften immer seltener werden dürften.
Jetzt sind wir mit all den ONS-Geschichten, schnellen Straßen-Kontakten und Einseitigkeiten zwar wieder beim Sexismus der Römer angekommen, der immer nur das Eine wollte, nämlich die Lust und nicht die Liebe. Und ob die Frauen zu einem solchen Gewerbe und Uralt-Wunsch der Männer wirklich so bereit sein mögen, wie die Männer es immer wieder darzustellen versuchen, ob das Lustempfinden der Frau tatsächlich so herrisch eigensinnig und egoistisch sein kann, weiß ich immer noch nicht. Ich habe jedenfalls wenig einschlägige Erfahrungen nur in diese Richtung machen können.
Aber vielleicht stellt sich bei einer solch tierischen Begegnung, die sich dazu bekennt (vgl. das nach folgende Lied der Gruppe Maroon 5), die im Idealfall immerhin noch auf gegenseitige partnerschaftliche (?)Ausbeutung und Befriedigung hinaus läuft einschließlich Lüge und Schmerz, doch als Kollateralschaden, jetzt einmal positiv gesehen, wieder eine ungewohnt altmodische Liebe ein, die das Du und das Wir und die Nachhaltigkeit bei der Lebensbewältigung und nicht nur Vergnügen, Ablenkung oder Lust in den Mittelpunkt stellt.
Im Folgenden gibt es von mir die Übersetzung eines aktuellen Songs der Gruppe Maroon 5 aus Los Angeles oder, besser gesagt, des Sängers Adam Levine, der mit schöner Offenherzigkeit jetzt auch in der Popkultur eine Grenze überschreitet, wie es bislang dort meines Wissens noch von niemandem gewagt worden ist.
Um den Text verallgemeinerbar für alle sexuellen Zu-und Abneigungen zu halten, habe ich ein einziges Wort nur im Originaltext ausgelassen (nachschauen!), das die Allgewaltigen der Unterhaltungsindustrie oder auch der Sänger selbst im Text wohl unbedingt dabei haben wollten.
Achtung: Im Lied, ein Hit aus dem Herbst 2014, den im Video vor allem Frauen inbrünstig mit singen dürfen (I?), gefällt mir weder die Musik besonders noch die (hohe) stimmliche Intonation des Sängers noch dessen Interpretation auf der Bühne. Auch der Text ist grenzwertig. Aber sub specie aeternitatis… (s.Text oben)
Maroon 5 “Animals” (1 Single)
Live-Video: Maroon 5 “Animals” Heart Radio Jingle Ball 2014 (NYC)