146 Antwort (Maroon 5)
Ich zitiere im Folgenden eine Kritik aus Wikipedia, die sich mit dem Video zu “Animals” (s. Nr.144 -145 im Blog) der amerikanischen Gruppe Maroon 5 befasst. Im Gegensatz zu meiner Übersetzung und vielleicht einseitigen Interpretation, die auf eine beidseitige sado-masochistische Abhängigkeit, auch Verfallenheit hinaus läuft, geht es hier eher weniger textbezogen um einen Stalker, der im Mittelpunkt des Videos steht. Je heftiger sich feministisch orientierte Gruppen gegen dieses Video wenden, umso beliebter und erfolgreicher wird es. Das polizeiliche Verbieten eines Songs war früher die beste Garantie für einen Platz in der Hitparade (z.B. Sex Pistols,”God save the Queen”).
Der Sado-Masochismus ist zumindest von französischen Intellektuellen wie George Bataille oder Foucault mittlerweile hoffähig gemacht worden.
Ich habe früher in der Stuttgarter Zeitung über Gruppen, die ich zu schlecht fand aus welchen Gründen auch immer (selten wegen der Moral), einfach nichts drucken lassen, denn auch schlechte Kritiken sind im Popbusiness nützlich. Sehr sogar. Einmal habe ich geschwiegen bei der Gruppe Motörhead, weil einfach alles zu laut war, ich schier nichts mehr in diesem Krach unterscheiden konnte und selbst die bewährten Ohrstöpsel versagten, die ich immer dabei hatte. Glücklicherweise, muss ich heute sagen, sonst wäre mein Gehör schon halb taub. Der zweite Fall, an den ich mich erinnere, war eine deutsche Gruppe, deren stilisierte homosexuelle Nazi-Peitschen-Show auf der Bühne ich damals den Zeitungslesern nicht zumuten konnte, durfte oder wollte.
Dass aber eine Gruppe jetzt singt “wenn ich in dir drin bin”(when I’m inside you), das ist wirklich neu und ein Tabu-Bruch in der Popmusik. Auch wenn jeder weiß, was damit gemeint ist und man das Wohlbefinden des Sängers nachvollziehen kann auch ohne den sado-masochistischen Akt. Entschuldigung.
P.S. Einen mehr interessanten und wohl durchdachten Krach hingegen machen moderne Klassiker der Neuen Musik wie Stockhausen, Xenakis oder manchmal auch Wolfgang Rihm, bei deren Konzerten man nicht den Raum verlassen muss, auch wenn dies gelegentlich doch noch geschieht. Im Grenzbereich von Klassik und Pop arbeitet die deutsche Gruppe “Einstürzende Neubauten” sehr erfolgreich mit ähnlichen Ergebnissen.
“The video has received strong negative criticism and has been condemned for dehumanizing women and glamorizing violence.[6][7] Jessica Valenti of The Guardian criticized the video for attempting to make violence against women seem “edgy” stating that “there is nothing ‘alternative’ about showing women being stalked, hunted, raped or killed because it’s something that happens every damn day.”[6] RAINN (Rape, Abuse, Incest National Network) released a statement condemning the video, which wrote that “No one should ever confuse the criminal act of stalking with romance. The trivialisation of these serious crimes, like stalking, should have no place in the entertainment industry.”