50 Das Antlitz (Gedicht 3/8))
Das Antlitz¹
Dein Blick ist auf mein
Antlitz gerichtet, nieder gebeugt und
gesenkt, eine schutzlose
Offenheit
Dein Blick ist auf seine
Nacktheit gerichtet, die
schutzlose Nacktheit, unverhüllt das
Gesicht
Dein Blick ist auf das
Denken gerichtet, neugierig, das
meine
Liebe nicht fassen
kann: eine offene Frage,
unentscheidbar Antwort und
Antlitz überschreitend im
Gespräch mit dir und
mir.
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1″Die beste Art, dem Anderen zu begegnen, liegt darin, noch nicht einmal seine Augenfarbe zu bemerken“ (Emmanuel Lévinas)
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